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Uruguay |
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Das kleine und beschauliche Uruguay, in dem ich vor dreieinhalb Jahren die erste Radtour durch Südamerika begonnen hatte, war jetzt die letzte Etappe. Gleich bei der Einreise von Brasilien her empfing mich in der Stadt Rivera mein Freund Jorge Washington Espinosa, der Bäcker und wie ich Radfahrer, der mich schon damals auf der ersten Tour für ein paar Tage bei sich zuhause aufgenommen hatte. Es war ein ganz herzliches Wiedersehen, und nach wie vor stehen wir, wenn auch sporadisch, per Post und telefonisch im Kontakt. Rivera bildet mit dem brasilianischen Santana do Livramento eine Stadt, die Grenze, deutlich markiert durch einen Obelisken, verläuft mitten durch die Hauptstraße. Mit Jorge, der mich und seine Eltern morgens mit seinen süßem Backwerk versorgte, ging ich abends auf die brasilianische Seite, um in einem der vielen Restaurants lecker zu essen. Es ist für unsere Verhältnisse ja so sehr preiswert, für 12 Reales (ca. 3,50 €) lässt sich zu zweit ausgiebig speisen! Nach vier Tagen verabschiedete ich mich, um auf meinem Weg nach Süden vor der nächsten Stadt Tacuarembo den nächsten Besuch bei Delia Chagas abzustatten. Delia ist um die 70 Jahre alt und lebt in einem ganz bescheidenen Häuschen vor der Stadt in einer kleinen Nachbarschaft von fünf Häusern. Sie erwartete mein Kommen nicht, umso größer waren ihre Überraschung und Freude, als wir uns begrüßten. Sie erinnerte sich noch genau an meinen ersten Besuch damals, die Fotos, die ich ihr später geschickt hatte, waren ihr eine nette Erinnerung. Leider waren die zwei Tage, die ich blieb verregnet und ungemütlich. Aber sie hat sich gefreut, mich ein weiteres Mal bekochen zu können.
Genau hier hatte ich vor 3 1/2 Jahren mit großer Erwartung die erste Reise in dem noch fremden Kontinent begonnen. Mit Wehmut aber noch mehr mit Dankbarkeit ließ ich hier die Erinnerungen an damals in mir aufsteigen und sah die Bilder der 23 000 km, die nun insgesamt hinter mir lagen, vor mir ablaufen, begleitet von einem leisen Seufzer. Schön, dass noch 11 Tage in der Gesellschaft einer italienischen Freundin vor mir lagen, die ich auch auf der ersten Tour kennengelernt hatte, und die jetzt in Buenos Aires lebte. Auf dem Weg vom Hafen zu ihr machte ich noch einmal an dem großen Obelisken auf der Avenida 9 de Julio halt für das "Touren-Schluss-Foto". Wer weiß, wann und ob überhaupt ich noch einmal dorthin zurück kehren werde!? Heute, während ich diese Seite schreibe, freue ich mich sehr auf die kommende Zeit, die Zeit in Afrika! |
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